Architekturforum Passau:
Werkvortrag bogevischs buero "Einblicke in den Alltag des nicht immer alltäglichen Planens und Bauens"
Mittwoch, 15. Mai 2024, 19 Uhr im MMK
Der Eintritt ist frei!
Unser Büro ist seit geraumer Zeit in partizpative und kollektive Planungsprozesse involviert.
Das gemeinsame Planen und Bauen führt zu einer hohen Identifizierung der Nutzer:innen mit der Planung.
Die gebauten Projekte sind häufig komplexer, weniger eindeutig und entwickeln vielleicht gerade deshalb ein eigene Asthetik ...
Wir zeigen einen Markt, ein Wohnhaus, eine wilde Mischung und eine alte Schnapsfabrik, die auf links gedreht wurde.
Till Briegleb schrieb in seinem Vorwort zum Buch „bogevischs buero gewohnt" über das Büro: ... Gentlemanship in der Architektur, so wie ich es bei meinen Besichtigungstouren zu zehn Projekten von bogevischs buero kennengelernt habe, bedeutet für die Entwurfsarbeit, seine guten Vorsätze und dienenden Anstrengungen nicht vom Status eines Nutzers abhängig zu machen. Die Tür mit derselben Freundlichkeit aufzuhalten für die Bedürfnisse von Menschen, die für das Besondere nicht zahlen können, ist eine besonders schöne Geste der Zuvorkommenheit in der Architektur. Aber nicht nur das. Das Planen mit engen Budgets, das in bogevischs buero seit 20 Jahren als programmatische Herausforderung begriffen wird, besitzt ein enormes Potential. Bei der Suche nach der architektonischen Gerechtigkeit für die budgetlose Klasse lassen sich exemplarische Qualitätsverbesserungen für das vermutlich drängendste Problem der gegenwärtigen Stadtentwicklung erproben: Wie können schnell viele bezahlbare Wohnungen in den wachsenden Kommunen entstehen, ohne dass die Inventur der Stadt bald nur noch Discount-Fassaden zählt?
In allen Objekten, die ich mit den bogevischen besucht habe, ist dieser Wille zu spüren, besondere Orte der Gemeinschaft und der Kommunikation zu schaffen, selbst wenn dafür überhaupt kein Geld vorhanden ist. Und das gelingt durch das gepflegte Talent, den Strukturen außen wie innen räumliche Qualitäten abzugewinnen, die das Nötige ins Persönliche und Schöne veredeln.
Verkehrsflächen, die in Treffpunkte verwandelt werden können, Material- und Farbeinsatz, der auch das Bescheidene wertig auftreten lässt, sowie eine große Achtsamkeit dafür, wie man mit einfachen Abweichungen von der Norm Plätze und Höfe, Aussichten und Akzente schafft, pflanzen in die prinzipiell seriellen Strukturen des sparsamen Bauens den Geist der Adresse ...