Anlässlich des 100. Geburtstags von Wolf Hirtreiter (1922-2014), der zu Lebzeiten eng mit dem Museumsgründer Hanns Egon Wörlen befreundet war, zeigt das MMK Passau eine Überblicksausstellung mit Leihgaben aus privatem und öffentlichem Besitz sowie aus dem Bestand der eigenen Sammlung. Darunter sind Arbeiten, die der Öffentlichkeit nahezu unbekannt sein dürften.
Hirtreiter studierte von 1950 bis 1956 an der Münchener Akademie der Bildenden Künste Bildhauerei. In der Folgezeit schuf er zahlreiche Werke in Emaille, Bronze und Stein im öffentlichen Raum und fertigte Kirchenausstattungen in Niederbayern an. Auch als Grafiker war er sehr erfolgreich.
Ab 1956 war Hirtreiter Mitglied in der von Georg Philipp Wörlen mitgegründeten und von Hanns Egon Wörlen betreuten Künstlervereinigung „Donau-Wald-Gruppe“, in der er bis zu deren Auflösung im Jahr 1990 mitwirkte. Sein Ruf strahlte über die Region hinaus: 1958 erhielt er die silberne Ehrenmedaille der Stadt Graz und 1959 den Kulturpreis der Stadt Kiel; 1972 wurde er mit dem Ostbayerischen Kulturpreis und 1999 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Hirtreiters breit gefächertes künstlerisches Themenspektrum, das in der Ausstellung in Werkgruppen zusammengefasst wird, beinhaltet Akte und Porträts, die Tiere und die Natur des Bayerischen Waldes, Darstellungen von Glasbläsern und Musikern, und schließlich religiöse Motive.
Parallel zu Ausstellung erscheint ein Buch über Wolf Hirtreiter von Andreas Roider.