Mit rund 200 Blättern – größtenteils Kaltnadelradierungen sowie einigen Lithografien – ist das druckgrafische Werk von Wilhelm Lehmbruck (1881-1919) klar umrissen und seit 1964 in einem Werkverzeichnis publiziert. Umso überraschender ist, dass das kunsthistorische Interesse an Lehmbrucks Druckgrafik bis dato kaum gewachsen ist – obwohl der Künstler selbst einst reges Interesse an Ausstellungen seiner Druckgrafik bekundet hatte.
Die Passauer Ausstellung bietet mit über 100 Blättern aus der nordrhein-westfälischen Sammlung Zerres jetzt Gelegenheit, sich mit diesem Thema neu und intensiv zu befassen. Wieso hat der berühmte Bildhauer auch Druckgrafiken angefertigt? Welche Themen interessierten ihn? Welche künstlerische Entwicklung lassen Lehmbrucks Grafiken erkennen? Und wie ordnen sie sich in sein Gesamtwerk ein? Die Ausstellung ergänzen ausgewählte Kleinplastiken von Lehmbruck aus süddeutschem Privatbesitz und aus der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe.