Halina Jaworski (*1952 Danzig, Polen; lebt und arbeitet in Düsseldorf) studierte von 1971 bis 1973 an der Bezalel-Akademie für Kunst und Design in Jerusalem. Von 1974 bis 1979 studierte sie an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Günther Uecker und war dessen erste Meisterschülerin. Im Dezember 2022 feiert sie ihren 70. Geburtstag. Aus diesem Anlass widmet das MMK Passau ihr eine Einzelausstellung.
Die Künstlerin arbeitet seriell und thematisiert in ihren Gemälden und Grafiken sowohl den Bild- als auch den Ausstellungs-Raum. In den seit 1984 entstehenden Gemälden der Serie „Ahnen“ öffnet sie imaginäre spirituelle Räume, die architektonisch erfahrbar wirken. Paraventartige Gebilde durchlaufen den mit Linien durchzogenen Bildkörper, und der betonte Duktus des Pinselstrichs gibt den farbigen Flächen Transparenz. Die Gemälde weisen eine durch Symbole oder Architektursegmente bestimmte Erzählstruktur auf.
Voraus gingen ihnen seit 1979 die „Ecksen“-Reliefs („shaped canvases“), vieleckige Bildkörper, die im freien Arrangement auf der Wand einen räumlichen Dialog zwischen Form und Farbe entwickeln. Seit 2014 entstehen die kleinformatigen quadratischen „Insinuativen Bilder“, die „erahnen lassen“, „insinuieren“, „anspielen“. Sie entstehen tagebuchartig und systematisch und stützen sich auf intuitive bildliche Erinnerungen. Gezeigt werden außerdem Installationen mit großformatigen Gemälden, Aquarelle, Collagen mit Fotografien, Skizzenbücher und kleine Objekte.