Die Foto- und Videokünstlerin Gudrun Kemsa (*1961 Datteln, lebt und arbeitet in Düsseldorf) begreift die Welt als Bühne, auf der Tag für Tag unendlich viele Aufführungen stattfinden. In ihren Arbeiten thematisiert sie die Zeitwahrnehmung im urbanen Kontext. Sie fotografiert Menschen im öffentlichen Raum oder montiert Filmsequenzen von Stadtfahrten so, dass die Stadt in Bewegung zu geraten scheint. In diesem Fall ist es die faszinierende Metropole New York City, die Künstler seit Generationen immer wieder in ihren Bann gezogen und die Gudrun Kemsa selbst mehrfach besucht hat. Ihr besonderes Interesse gilt dabei dem äußeren ‚schönen‘ Schein. Alle Werke sind bei strahlendem Sonnenschein entstanden und die Gebäude bilden eine prachtvolle Bühne für die beobachteten Szenerien, die dennoch so aufgeräumt wirken, als hätte jemand für die Komposition Regie geführt. Auf den Straßen und Plätzen Manhattans entstehen so Bilder von unendlicher Schönheit. Gudrun Kemsa beobachtet alltägliche Geschehnisse, die uns mangels Zeit oder Interesse entgleiten. Um teilhaben zu können an deren Flüchtigkeit benötigen wir Zeit. Zeit als Gegenspieler zur Geschwindigkeit ist die Bedingung für Gudrun Kemsas Kunst, die uns zum Innehalten und genauen Hinsehen auffordert. Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit der Galerie Lausberg, Düsseldorf.
Gudrun Kemsa. New York, New York
16.10.2021 - 16.01.2022 Gudrun Kemsa, 5thAvenue 2018, Ausschnitt, VG Bild-Kunst, Bonn
Gudrun Kemsa, Manhattan-Cruise 2019,Videostill, VG Bild-Kunst, Bonn
Gudrun Kemsa, 5thAvenue 2011, VG Bild-Kunst, Bonn