Gloria Sogl verschmilzt in ihren Arbeiten traditionelles Handwerk mit digitaler Technologie. Ihr bevorzugtes künstlerisches Medium sind Tapisserien, die auf handbetriebenen digitalen und vollautomatischen Jacquard-Webstühlen entstehen. Für ihre Motive überlagert sie gesammeltes Bildmaterial digital zu komplexen visuellen Informationen, die im Webprozess weiter verdichtet werden – teilweise bis zur Unleserlichkeit. Diese Transformation übersetzt menschliche Gesten in codierte Muster und bewahrt dabei Spuren des "Begreifens" an der Schnittstelle von Handwerk und digitaler Produktion.
Als eine der frühesten Formen algorithmischen Denkens ist Weben tief in der Kulturgeschichte verankert. Sogl erforscht, wie diese Praxis Sinnlichkeit, Wahrnehmung, Intuition und taktile Wissensformen im digitalen Kontext ausdrücken kann. Sie hinterfragt westliche Konzepte, die digitale Informationen als abstrakt und losgelöst von physischer Präsenz betrachten – obwohl Algorithmen aus materiellen Praktiken entstehen. Durch die Transformation digitaler Entwürfe in die physisch-taktile Realität von gewebten Textilien überbrückt sie diese Gegensätze, lotet den Raum zwischen 0 und 1 aus und untersucht, wie verkörperte Praktiken neue Interaktions- und Seinsformen ermöglichen können.
Gloria Sogl. Sensory Memory
10.05.2025 - 13.07.2025



Unser Programm zur Ausstellung
RAHMENPROGRAMM
After Work Führung:
Mittwoch, 4. Juni 2025, 18 Uhr
Ticket: 6 € / erm. 4 €
Künstlergespräch:
Sonntag, 15. Juni 2025, 11:30 Uhr
Ticket: 6 € / erm. 4 €, zzgl. Museumseintritt
Für beide Veranstaltungen gilt:
Anmeldung bitte unter +49/851 38 38 79-0 oder info@mmk-passau.de