Das grafische Werk des Bildhauers Karl Ehlers (1904 – 1973) ist von beachtlichem Umfang und überraschend facettenreich. Es umfasst neben Zeichnungen auch Holzschnitte, Linolschnitte, Radierungen, Prägedrucke und Monotypien. Die Blätter zeugen von der Suche nach einer möglichst einfachen, die mimetische Gestaltungsabsicht überwindende Formensprache, wie sie auch Ehlers‘ skulpturales Werk erkennen lässt. Dabei entwickelt er als Grafiker innovative Lösungen, die oft die gestalterischen Grenzen der Bildhauerei überschreiten. Im Fokus steht die Frage, mit welchen spezifischen grafischen Mitteln Ehlers sein sich wandelndes Gestaltungsinteresse umsetzt. Zu zeigen ist, dass es ihm in der Gestaltung aller Bildsujets immer wieder um die formale und inhaltliche Spannung zwischen Mimesis und Auflösung mithilfe von Abstraktion und formaler Reduktion geht. Dies erstmals anhand einer Retrospektive des grafischen Œuvres zu veranschaulichen, ist das Ziel der Passauer Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit der in München ansässigen Nachlassverwaltung realisiert wird.
Der Bildhauer Karl Ehlers als Grafiker. Abstraktion – Reduktion – Auflösung
09.07.2021 - 19.09.2021 Masken, 1962 Monotypie auf Papier
Stelzenmann, 1950 Holzschnitt auf Japanpapier
Ohne Titel, 1936 Feder und blaue Tinte auf Papier