Zum 100-jährigen Jubiläum von „Der Fels“ zeigt das Museum Moderner Kunst Wörlen Grafiken und einzelne Gemälde der Künstlergruppe aus seinem reichen Sammlungsbestand. Der Ursprung der heute kaum noch bekannten Künstlergemeinschaft „Der Fels“ liegt in England, wo sich drei der späteren Mitglieder – Franz Bronstert, Fritz Fuhrken und Georg Philipp Wörlen – während der Kriegsgefangenschaft kennenlernten. Bis 1922 kamen außerdem Reinhard Hilker und der Österreicher Carry Hauser hinzu. Auch wenn die fünf Mitglieder künstlerisch individuelle Wege gingen, einte sie der tiefe Wunsch nach einer Auseinandersetzung mit den Problemen der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und mit den grundsätzlichen Fragen der menschlichen Existenz. Die Gruppe veranstaltete bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1927 zahlreiche Ausstellungen in Deutschland und Österreich. Die Ausstellung thematisiert besonders die expressive Anfangsphase des „Fels“, in der die Künstler ihre Kriegserfahrungen verarbeiteten, Aspekte der modernen Großstadt aufzeigten, das Religiöse und das Märchenhafte suchten oder Eindrücke der Stadt Passau festhielten. Typisch für die Werke sind die prismenartig gebrochenen Formen und die zwischen Traum und Sachlichkeit oszillierenden Motive sowie die stilistischen Anklänge an die Futuristen und an die französische Avantgarde.
100 Jahre Künstlergemeinschaft "Der Fels"
18.12.2021 - 18.04.2022 Georg Philipp Wörlen, Freundesrunde, Mitglieder der Fels-Gruppe, 1921, Öl auf Leinwand,MMK Passau ( Foto Toni Scholz)
Carry Hauser, Mädchen, Hund und Vogel, 1921, Aquarell, MMK Passau
Georg Philipp Wörlen, Alte Stadt II, Mariahilfberg, Altstadt und Hängebrücke, 1924, MMK Passau